Mal andersrum: Vom Verlagsautor zum Selfpublisher

Anfang des Jahres haben wir in unserem Beitrag Selfpublishing – der Markt wächst über den zunehmenden Einfluss des Selfpublishing auf die Buchbranche berichtet. Selfpublishing-Titel werden zunehmend von der Branche und den Lesern wahrgenommen. Ein Grund liegt in der Professionalisierung der Autoren: Viele arbeiten mit erfahrenen Dienstleistern für Lektorat, Korrektorat, Satz etc. zusammen und so stehen diese Titel den Verlagstiteln nicht mehr in Qualität & Ausstattung nach. Dennoch wird es von vielen Autoren & Selfpublishern immer noch als Ritterschlag empfunden, wenn man schließlich durch einen Verlag veröffentlicht wird.

Doch manche Autoren gehen mittlerweile auch den umgekehrten Weg: Ein prominentes Beispiel ist Joanne K. Rowling, die 2011 verkündet hat, die E-Books der Harry-Potter-Serie auf ihrer eigenen Plattform pottermore.com selbst zu verlegen und zu vertreiben.

Gründe für diesen “umgedrehten” Wechsel gibt es viele: mehr Kontrolle, inhaltliche & gestalterische Freiheit, volle Tantiemen, Unzufriedenheit mit dem Verlag etc.

Aktuell macht auch die deutsche Autorin Cornelia Funke zu diesem Thema Schlagzeilen: Wegen Differenzen um ihre Reckless-Reihe trennte sie sich von ihrem US-Verlag Little, Brown and Company, erhielt die Rechte zurück und verlegt die zukünftigen Titel in ihrem eigenen Verlag Breathing Books. Dies betrifft aber nur einige Titel und nur die Märkte Großbritannien und USA, in Deutschland erscheinen ihre Werke weiterhin beim Dressler-Verlag.

Beispiele dieser Art wird es in Zukunft vermutlich häufiger geben – denn als “Hybrid-Autor” genießt man die Vorteile beider Welten.