Thema E-Book: Wann ist ein Buch ein Buch?

Das Medium E-Book ist nicht mehr neu, aber immer noch so neu, dass es hierzulande keinen Konsens gibt: Ist es wirklich ein Buch?

Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Debatten über den Mehrwertsteuersatz wider. Gedruckte Bücher sind ein Kulturgut und werden durch den niedrigen Satz von 7% MwSt. gefördert. E-Books werden (noch?) mit 19% MwSt. besteuert.

Ist ein Kulturgut also abhängig von seiner Verpackung und nicht von seinem Inhalt?

Widersprüchlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Buchpreisbindung für gedruckte wie für elektronische Publikationen gilt, wobei es bei letzteren (noch) einige Ausnahmen gibt. Lesen Sie mehr dazu auf der Webseite des Börsenvereins des deutschen Buchhandels.

Die Unsicherheit über diese „neue Welt“ des Buches – die Digitalisierung und die damit verbundenen Umwälzungen der traditionellen Buchwelt – war auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse allgegenwärtig und wurde in vielen Vorträgen beleuchtet. Als weiteres spannendes Thema wurde Selfpublishing in den Fokus gerückt und in vielen Gesprächsrunden diskutiert.

Mehr zur Buchmesse: Traditionals & Trends: Die Frankfurter Buchmesse 2013 (Youtube-Video)

Eines wurde auf der Buchmesse 2013 deutlich: Die Digitalisierung des Lesens schreitet immer weiter voran und wird in den nächsten zehn Jahren zu einem wichtigen Bestandteil der Buchkultur. Im belletristischen Bereich erzielen viele Verlage bereits jetzt 20-30% ihres Umsatzes mit elektronischen Büchern.

Viele bezeichnen das E-Book und die Digitalisierung als den größten Umbruch in der Geschichte des Buches seit Gutenberg. Wir meinen, dass jedes Medium seine Berechtigung hat, und setzen auf eine (weitgehend) friedliche Koexistenz von Buch und E-Book.

Lesen werden wir in Zukunft auf jeden Fall.