E-Book versus Buch: Was verkauft sich besser?

E-Books sind nicht mehr neu und exotisch, wie noch vor drei bis vier Jahren. In Bus und Bahn sieht man immer mehr Leser in einem Tablet oder einem E-Book-Reader statt in einem Buch schmökern. Man hat das Gefühl das elektronische Lesen ist in Deutschland angekommen.

Aber stimmt das wirklich? Vor einiger Zeit wurde prophezeit, dass das E-Book das Buch verdrängen würde. Es wurden hitzige Debatten über das E-Book und seine Folgen geführt. Neueste Studien zeigen aber, dass die E-Book-Verkäufe in Deutschland prozentual nicht mehr zweistellig ansteigen. E-Books nehmen 2014 nur einen Anteil von ca. 5% des Buchmarktes ein. Bis 2018 soll sich der Marktanteil bei ca. 11% Prozent einpendeln (s. Infografik unten). Auch bei vielen Verlagen haben die E-Book-Verkäufe im Schnitt nur einen Anteil von ca. 15% des Gesamtumsatzes. Bei den belletristischen Verlagen liegt dieser meistens etwas höher.

Buchmarkt: Vorreiter USA

Im E-Book-Bereich entwickelt sich die deutsche Buchbranche ähnlich wie der amerikanische Markt. Man kann sagen: Die USA sind dem deutschen Markt immer ca. zwei Jahre voraus. Was heute dort passiert, wird in zwei Jahren bei uns geschehen (s. Bericht der Deutschen Welle von 2012: www.dw.de/deutschlands-buchmarkt-im-umbruch).

Infographic: E-Books Set to Surpass Print in the U.S. | Statista

Allerdings gibt es auf dem deutschen Buchmarkt die Besonderheit der Buchpreisbindung. Diese dient dem Schutz einer vielfältigen und unabhängigen Buchkultur und sorgt dafür, dass das gleiche Buch überall denselben Preis hat. So können kleine unabhängige Verlage und Autoren neben großen Konzernverlagen bestehen.

Buchpreisbindung: Schutz des deutschen Buchmarktes

Und genau diese Buchpreisbindung schützt den Buchmarkt vor dem Preisverfall und sorgt dafür, dass sich das gedruckte Buch – im Gegensatz zu den USA und England – weiter gegen das E-Book behaupten kann. Der dortige Marktanteil der E-Books soll bis 2018 auf über 50% des Buchmarktes anwachsen. In Deutschand nur auf ca. 11% und der Printanteil bleibt weitgehend stabil.

Fazit ist, dass der deutsche Buchmarkt durch die Buchpreisbindung einen besonderen Schutz genießt, der ein Nebeneinander von elektronischem und traditionellem Lesen möglich macht. Hoffen wir, dass dieser Schutz dem Buchmarkt noch lange erhalten bleibt: www.tagesspiegel.de/berlin/angst-vor-amerika-faellt-die-buchpreisbindung-sterben-die-buchhandlungen